Viele Schwangere kennen es: angeschwollene Füße, Beine, Hände und Arme oder gar Gesicht. Der Grund hierfür sind Wassereinlagerungen und sie sind eine ganz natürliche Erscheinung in der Schwangerschaft. Aber es kann wirklich belastend sein und vor allem Schmerzen verursachen. Schuhe oder andere Kleidungsstücke passen auf einmal auch nicht mehr und das nicht aufgrund des zunehmenden Bauchumfanges! Es besteht außerdem ein Risiko für weitere gesundheitliche Probleme. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten dieser lästigen Mama-Nebenwirkung entgegenzuwirken. Erfahre weiter unten mehr…
Wie kommt es zu Wassereinlagerungen?
In der Schwangerschaft macht dein Körper viele Veränderung durch. Mit der Gewichtszunahme vergrößert sich vor allem das Blutvolumen und somit auch der Wasseranteil in deinem Körper. Gefäße werden während der Schwangerschaft weniger elastisch und dadurch durchlässiger. Dafür ist das Hormon Progesteron verantwortlich. Das Wasser tritt aus den Blutgefäßen aus und lagert sich leider dann im umliegenden Gewebe an, wenn das geschieht spricht man von Wassereinlagerungen.
Typischerweise treten diese Symptome besonders im dritten Trimester der Schwangerschaft auf. Mangelnde Bewegung in dieser Zeit, wie langes Sitzen (z.B. Bei langen Flügen) oder Stehen solltest du lieber meiden, denn das fördert die Bildung von Wassereinlagerungen. Auch hohe Temperaturen können zu Schwellungen begünstigen, denn die Wadenpumpe arbeitet bei Hitze weniger aktiv. Mehr dazu erfährst du in unserem Blog zu: Reisen in der Schwangerschaft.
Warum können Wassereinlagerungen für Mamas-To-Be unangenehm werden?
Alles wird auf einmal größer, trägst du beispielsweise immer Schmuck an den Händen, könnte es auf einmal drücken und zu Schmerzen führen. Auch an den Schuhen könnte es unangenehm werden. Die Haut an den entsprechenden Stellen spannt und fühlt sich prall an. Wenn du die betroffene Stelle berührst, bildet sich eine Delle. Die angeschwollenen Körperstellen besonders rum um die Gelenke werden in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und es kann zu Schmerzen führen. Grundsätzlich sind dies rein optische Probleme, die auftreten. Ödeme (=Wassereinlagerungen) können aber im schlimmsten Fall zu weiteren gesundheitlichen Folgen, wie z.B. einer Präeklampsie führen. Halte daher unbedingt ständige Rücksprache mit deinem Arzt.
Wasser gegen Wassereinlagerung
Was dagegen hilft ist, ausreichend Wasser zu trinken! Klingt vielleicht seltsam, ist aber so, denn Wasser reinigt deinen Körper. Giftstoffe werden aus dem Körper gespült und Wassereinlagerungen in Armen und Beinen reduziert. Der Tagesbedarf einer Schwangeren liegt hier im Durchschnitt bei 2-3l. Wasser dient nicht nur als Transportmittel, sondern ist außerdem ein wichtiger Baustoff für die Zellen und somit für unseren Körper nicht wegzudenken.
Bewegung bei der Arbeit und auf Reisen
Viel Sitzen, ob am Schreibtisch oder auch auf Reisen ist nicht empfehlenswert, aber oft nicht vermeidbar. Doch gerade zum Ende des Tages oder nach längeren stillen Sitzen auf Reisen sind die Unterschenkel, Knöchel und Füße meist mehr angeschwollen. Was hilft: Bei langen Reisen im Flieger solltest du ab und zu einfach aufstehen und etwas herumlaufen. Bei Autofahrten einfach anhalten und kurz aussteigen und die Beine vertreten. Versuche während der Reise die Beine auch ab und zu zu strecken und die Füße zu kreisen, wiederhole den Vorgang auch für Hände und Arme. Zusätzlich empfehle ich dir (lange) Kompressionsstrümpfe zu tragen. Die Wassereinlagerungen können aber auch in Unterarmen, Händen und Gesicht auftreten.
Welche Workouts bei MOVE IT MAMA helfen speziell gegen Wassereinlagerungen
Mit dem Stand vom MOVE IT MAMA jetzt, empfehle ich euch besonders Übungen aus unserer MAMA’S PILATES Serie mit vielen Übungen aus dem BARRE-Bereich, die die Beinmuskulatur und auch Venenaktivität anspricht. So werden Venenpumpen aktiviert und trainiert. Du linderst Schwellungen, die durch Wassereinlagerungen entstehen und fühlst dich besser. Auch Übungen mit der Faszienrolle aus unserer RELAX & ROLL IT MAMA Serie sind hier sehr effektiv. Auch weitere Mobilitätsübungen helfen hier.
In unserem RELAX & ROLL IT Trimester 3 findest du unter anderem die folgende sehr einfache Übung:
- Setze dich auf einen Ball oder Stuhlkante, richte dich kerzengerade.
- Ausatmen und Bauchnabel Richtung Brustbein ziehen.
- Dann von hier ein Bein abheben und den Fuß für 15 Sekunden in eine Richtung kreisen, dann andersherum. Als nächstes wechselst du den Fuß. (siehe Foto links)
- Nun kommen die Arme dran mit gestreckten Armen auf Brust/Schulterhöhe
- Und jetzt dehnst du deinen Arm mit Hilfe des zweiten Arms (siehe Foto rechts)
Eine solch einfache Übung hilft deinem Körper bereits vor Wassereinlagerungen.
Weitere Tipps gegen Wassereinlagerungen
- Ausreichend Trinken: Klingt vllt. etwas fragwürdig, aber ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördert den Stoffwechsel und die Ausscheidung von Schadstoffen
- Gesunde Ernährung: befolge keine Diäten und achte auf eine ausgewogene, ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung
- Beine hochlegen: dieser Akt unterstützt den Rücktransport des Wassers, führe es bestenfalls mehrmals täglich für 20-30 Minuten durch.
- Massagen: Massiere die geschwollenen Stellen mit leichtem Druck Richtung Herz
- Wechselduschen: warm-kalte Duschen helfen ebenfalls den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen
- Lockere Kleidung und Kompressionsstrümpfe: So kann deine Haut besser atmen und das Blut kann leichter zirkulieren. Durch die Kompressionsstrümpfe verhindern dass zu viel Blut in die Beine absackt
Wassereinlagerungen nach der Geburt?
In der Regel verschwinden Wassereinlagerungen nach der Geburt von allein. Es ist Bestandteil der Rückbildung. Führst du in der Schwangerschaft regelmäßig Übungen aus, so wird die Heilung und der Regenerationsprozess nach der Geburt angekurbelt und beschleunigt. Bereits während der Wochenbettphase kannst du auch schon ganz spezielle Übungen ausführen, die deinen Körper sanft wieder kräftigen und typische Mama Beschwerden in dieser Zeit lindern. Probiere hierfür unsere Übungen aus der SPECIAL 15 Serie aus, diese wurde genau für die Phase des Wochenbetts entwickelt.
Wie du siehst sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft etwas ganz Normales, mache dir also keine Sorgen. Mit ein paar Tipps & Tricks schaffst du es die Schwellungen zu reduzieren und die Mama-Zeit angenehmer zu gestalten und sie in vollen Zügen zu genießen.
Keep it Moving,
Deine Birte
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