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Genussmittel nach der Geburt – lieber die Finger davon lassen

Willkommen zurück Mama! Wir führen heute unsere postnatale Ernährungsserie weiter und heute stellen wir uns die Frage: Dürfen Mamas kurz nach der Geburt Genussmittel konsumieren? Wir raten davon ab, weiter unten erfahrt ihr warum…

Alkohol in der Stillzeit

Alkohol geht direkt in die Muttermilch über und kann sich negativ auf die Produktion, das Volumen und Zusammensetzung der Muttermilch auswirken. Das wiederum kann deinem Baby schaden, daher gedulde dich noch solange du stillst. Vor allem große Mengen an Alkohol hemmen den Milchspendereflex und somit den Milchfluss. Nach der Alkoholzufuhr auf leerem Magen ist der Gehalt im Blut in der Muttermilch 30-90 Minuten nach dem Verzehr am höchsten. Wurde der Alkohol zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen, dann verschiebt sich die Konzentration um eine Stunde oder mehr. Trinkst du in der Stillzeit regelmäßig und verstärkt Alkohol, so kann es das Schlafverhalten, Launen und die Grobmotorik deines Babys beeinflussen, außerdem fördert es die frühe Gewöhnung an Alkohol. Dieses unruhige Verhalten des Kindes kann auch die Mutter-Kind-Beziehung negativ beeinflussen. Auch deine eigene Reaktionsfähigkeit nimmt ab. Außerdem kann es zu Entwicklungsverzögerungen und Gesundheitsschäden bei deinem Baby führen. Studien belegen aber, dass bei geringem Konsum und Einhalten der Stillpausen keine Nachteile beim Kind in der sozialen, geistigen und motorischen Entwicklung festzustellen sind.

Bei den Empfehlungen spalten sich die professionellen Meinung etwas. Achtest du also darauf deinen Alkoholkonsum entsprechend zu reduzieren/ anzupassen und vor allem die Pausen vor dem Stillen zu beachten, dann ist es laut der amerikanische Akademie der Kinderheilkunde in Ordnung, diese empfiehlt nach dem Alkoholkonsum eine zweistündige Stillpause einzulegen. Hierbei ist zu beachten, dass hier wohl eher von einem kleineren Konsum von Alkohol ausgegangen wird also eher nur ein alkoholisches Standardgetränk und auch keine harten Alkoholiker. Ich selbst habe ja lange Zeit in Amerika gelebt. Und meine stillenden Mama-Freundinnen, haben stets gesagt “der beste Zeitpunkt für ein Gläschen Wein ist eigentlich während oder direkt nach dem Stillen”. Denn dann ist der Alkohol bis zum nächsten Stillen grundsätzlich wieder abgebaut. Je nach Größe und Körpergewicht dauert dies grob 2 bis 2,5 Stunden für ein alkoholisches Getränk. Somit sollte es sich bis zum nächsten Stillen ausgehen. Wenn dies nicht der Fall war, dann haben meine Freundinnen bereits vorher abgepumpte Milch gegeben. Ihr merkt, ganz so sicher ist diese Methode auch nicht, wohl der Grund warum die deutsche Nationale Stillkommission ganz von Alkohol in der Stillzeit abrät mit dem Hinweis welche hohen Risiken, Alkohol für das Baby mit sich bringt.

Rauchen Stillzeit

Rauchen in der Stillzeit

Für alle stillenden Mamas heißt es: lieber die Finger davon lassen!  Auch die Giftstoffe im Tabak gehen direkt in die Muttermilch über. Nikotin erreicht in der Muttermilch eine dreifach höhere Konzentration als im Blut der Mutter. Bei Neugeborenen von starken Raucherinnen werden negative Auffälligkeiten beobachtet: Unruhe, geringeres Saugvermögen, Koliken und Erbrechen. Außerdem verlangsamt sich die Gewichtszunahme und sie werden schneller abgestillt. Ein starker Tabakkonsum hemmt den Milchspendereflex und reduziert die Milchmenge. Aber nicht nur die Giftstoffe, die in die Mutter gelangen auch die toxische Atemluft ist eine Gefahr für das Baby. Daher rate ich dir unbedingt zumindest noch die Stillzeit abzuwarten, bestenfalls das Rauchen ganz aufgeben, da es deinem eigenen Körper ebenfalls nur schadet. Falls du Probleme dabei hast es alleine aufzugeben, solltest du dennoch stillen, aber nur wenn der Zigarettenkonsum minimal ist. In dem Fall hat die Muttermilch immer noch Vorteile gegenüber der künstlichen Säuglingsnahrung, aber nur wenn du folgende Regeln beachtest: 

  • nur direkt nach der Stillzeit rauchen, denn da ist die Nikotinkonzentration in der Muttermilch am höchsten
  • Zwischen Rauchen und Stillen einen Zeitabstand von zwei Stunden einhalten
  • Nach dem Rauchen Hände und Gesicht waschen und Kleidung wechseln (Tabakrauch auf Textilfasern, Händen und Gesicht ist besonders schädigend)

Letzerer Punkt wird unterschätzt, denn jeder kennt es: der Geruch eines Rauchers ist nur schwer vollständig wegzubekommen. Ein Raucher selbst riecht es vielleicht nicht, aber Nichtraucher haben eine feine Nase dafür. Und dein Baby noch viel mehr. Es liebt den Geruch der Mama, doch wenn dieser ständig übertönt wird von Tabakgeruch, ist dies nicht wirklich hilfreich.

Es gibt es aber viele Organisationen und Sozialeinrichtungen, die dir dabei helfen können das Rauchen ganz aufzugeben, was ich dir auch sehr ans Herz lege. Hab keine Scheu und frag ruhig um Hilfe. Und wenn du befürchtet durch die häufig mit dem Entzug einhergehende Heißhungerattacken auf Süßes zu viel an Gewicht zuzunehmen, dann versuch es mit kurzen Workouts als Ablenkung. Es bedarf zwar etwas mehr Disziplin, aber sie helfen deinem Körper und Geist “auf andere Gedanken” zu kommen. Versuch es mit den zwei bis zehn minütigen Workouts aus den “Kollektionen” in unserer App.

Kaffee Stillzeit

Koffeinhaltige Getränke in der Stillzeit

Kaffee, schwarzer/ grüner Tee und andere Getränke mit Koffein können in geringen Mengen (1-2 Tassen am Tag) zu sich genommen werden. Koffein wirkt sich nicht nur auf deinen Stoffwechsel aus, sondern auf die deines Babys. So kann bei größeren Mengen kann es zu Hyperaktivität, Unruhe, Schlaflosigkeit und sogar Entzugserscheinungen beim gestillten Kind führen.  

Wann wirkt Koffein? Ungefähr 10-40 Minuten nach der Einnahme erreicht es den Blutkreislauf. Spürst du eine direkte Wirkung, so nennt sich das “Placebo-Effekt”. Dein Körper baut ungefähr vier Stunden nach Einnahme vollständig Koffein ab. Wie bei Alkohol und Nikotin empfiehlt es sich auch hier mindestens diese Zeit bis zum Stillen abzuwarten. Achte auch darauf, dass Koffein in Schokolade u.Ä. drin sein kann.

Ist Abpumpen der Milch sinnvoll?

Viele Mamas glauben durch das Abpumpen der Muttermilch der Konsum verschiedener Genussmittel ausgeglichen werden kann – das ist leider nicht der Fall. Schadstoffe wie Alkohol, Nikotin und Ähnliches können nicht durch Abpumpen reduziert werden, denn die Konzentration der Schadstoffe steht immer in Zusammenhang mit der Konzentration der Wirkstoffe im Blut. Erst wenn die Schadstoffe langsam aus dem Blut verschwinden, geschieht dasselbe in der Muttermilch. Das heißt, du kannst die Genussmittel nicht “einfach aus dem Körper mit der Milch pumpen”, die Milch ist also nicht nur in dem Moment “verseucht” und die dann nachproduzierte ist wieder gänzlich frei von Nikotin, Alkohol oder Koffein. Falls du trotzdem nicht gänzlich auf Genussmittel verzichten kannst, dann achte darauf, dass unbedingt mehrere Stunden zwischen Konsum und dem nächsten Stillen liegen. Ich rate dir bestenfalls gänzlich auf Genussmittel wie Rauchen und Alkohol zu verzichten.

Meine Erfahrungen: Ich persönlich rauche nicht, habe auf Koffein bei beiden Kindern während der Stillzeit eher komplett verzichtet. Hier und da habe ich mal einen kleinen Schluck Wein oder Sekt nach dem Stillen am Abend am Wochenende getrunken. Allerdings auch eher zum Anstoßen mit Freunden und Familie. Doch allein ein ganzes Glas empfand ich schon als viel. Zum einen weil ich natürlich einfach “nicht gewöhnt” war, zum anderen weil der Körper ohnehin extrem gefordert wird in den ersten Monaten nach der Geburt.

Milch Abpumpen

Du selbst bist verantwortlich und solltest immer bedenken, dass diese Zeit temporär ist. Nimm die Informationen und entscheide selbst, wie du mit Genussmitteln umgehen willst, so, dass nun einer gesunden und angenehmen Stillzeit für dich und deinem Wonneproppen nichts mehr im Wege steht.

Keep it Moving,

Deine Birte

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