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Gastbeitrag: Gegen jede Regel? – Als Athletin durch die Schwangerschaft

Dies ist ein Gastbeitrag von Katharina Püschel. Sie schreibt auf ihrem Blog „Windeln & Workouts“ über alles was Mütter bewegt, auch über Sport in der Schwangerschaft. Das Thema ist der ehemaligen Eishockeyspielerin der KEC DIE HAIE und passionierten Crossfitterin besonders wichtig, da sie in ihrer ersten Schwangerschaft 2018 immer wieder verständnislose Blicke und gut gemeinte, aber häufig falsche oder auch veraltete, Ratschläge zugeworfen bekam.  Zum Zeitpunkt des Beitragsentwurfes ist sie wieder schwanger, in der 36 . Woche, und trainiert auch weiterhin an der Langhantel, sowie mit der Move It Mama App. Hier teilt sie heute ihre Erfahrungen mit euch.

„…was sagt denn deine Frauenärztin, wenn Du jetzt noch 60kg hebst?!“

So oder so ähnlich beginnen viele Gespräche während meiner Schwangerschaft 2018 wie auch 2021, während sich erste Anzeichen eines Babybauches zeigen. Ich antworte meist wahrheitsgemäß: Zunächst wurde in 2018 auch mir nahegelegt, nicht mehr als 5kg bis 8kg während der Schwangerschaft zu heben. Nach tiefergehendem Gespräch mit meiner Ärztin und der Feststellung, dass ich vor der Schwangerschaft bereits 115kg heben konnte (Kreuzheben), beziehungsweise 85kg mit in die Kniebeuge nehme, ruderte die Gynäkologin allerdings zurück. Ich solle machen, was sich gut anfühlt. Und das habe ich dann auch getan.

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Da ich das Eishockeyspielen pausieren musste, wurden Crossfit und Kraftsport (olympic / power lifting) für mich in meiner ersten Schwangerschaft noch wichtiger als sie es vorher schon waren. Diesen Sport auch an den Nagel zu hängen wäre weder für mich noch für das Baby gut gewesen. Das war mir schnell klar. Denn auch wenn die Angaben und Empfehlungen in Deutschland nach wie vor etwas veraltet sind, weiß man global gesehen eigentlich schon sehr viel mehr – und dank Internet kann man das schnell rausfinden. Ich habe mich sehr detailliert in Studien eingelesen und mir aus diversen Blogs, Websites und Podcasts die nötigen Informationen von Profis zusammen geklaubt. Und siehe da: Das Credo ist eigentlich genau das, worauf ich mich mit meiner Ärztin einigen konnte. Mache was dir gut tut und was dein Körper kennt und kann.

Anmerkung des MOVE IT MAMA-Expertenteams: Bitte nimm dies nicht als allgemeine Empfehlung oder Richtwert an. Wir empfehlen mit leichteren Kurzhanteln zu trainieren, da Langhanteln in unerfahrenen Händen ein erhöhtes Risiko mit sich bringen. Katharina hingegen ist absolut erfahren!

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Jede Schwangerschaft ist anders

Eigentlich sind wir da auch schon beim Knackpunkt eines jeden Schwangerschaftsthemas: Es kommt drauf an was DIR guttut und was Dein Körper gewohnt ist. Jede Schwangerschaft ist anders. Die gesundheitlichen Gegebenheiten sind genauso unterschiedlich wie die Berufe der werdenden Mütter, deren Wohnorte, deren Gewohnheiten in Sport und Freizeit. Ebenso ändern sich die Empfehlungen von Land zu Land. Es zieht sich durch alle Bereiche. Während meine Freundin Kaoru in Tokio zum Beispiel auch während ihrer Schwangerschaft noch viel und häufig Sushi essen durfte, wurde mir in Deutschland davon dringend abgeraten. Es bleibt einem also am Ende gar nichts anderes übrig, als sich gut zu informieren und vor allem auf den eigenen Körper zu hören.

Genau so habe ich es dann auch gemacht. Und auch wenn es dann von außen betrachtet sicherlich manchmal nach sehr viel aussah, habe ich doch nie mehr Gewicht auf der Langhantel gehabt als 50-60% meiner möglichen Maximalleistung. Sobald bei einer Übung der Bauch im Weg war und ich die korrekte Ausübung nicht gewährleisten konnte, wurde die Langhantel zum Beispiel durch Kurzhanteln ersetzt. Auch in den HIIT (High Intensity Interval Training) Workouts habe ich bei weitem nicht die volle Leistung abgerufen. Außerdem habe ich – immer in Absprache mit meinen Trainern – die Übungen passend skaliert und angepasst, um Verletzungen oder auch eine Rektusdiastase zu vermeiden. Da helfen schon die kleinsten Tricks und fast jede Übung kann so entschärft oder getauscht werden, dass es für Mama und Baby ungefährlich ist. Und ich habe mich nach dem Training immer besser gefühlt als vorher, sonst hätte ich es nicht gemacht. Erst als wenige Wochen vor der ersten Geburt der Moment kam, wo ich einfach keine Lust und keine Kraft mehr hatte, habe ich pausiert.

Anmerkung des MOVE IT MAMA-Expertenteams: Du siehst also, selbst eine erfahrende Profi-Sportlerin schraubt ihr Trainingslevel während der spannenden Mama-Zeit deutlich zurück! Übertreibender Ehrgeiz brächte in dieser Zeit eher Nachteile als Vorteile mit sich. Dennoch heißt es: Dran bleiben und die Schwangerschaft auf keinen Fall als Faulenzer-Zeit betrachten, denn gerade jetzt bereitest du dich – ob als Sportanfänger oder -Profi – auf einen ganz großen Marathon vor: die Geburt deines kleinen Schatzes und eine aufregenden Zeit danach.

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Schwanger trainieren während Corona

Im Grunde habe ich nun in der zweiten Schwangerschaft meine Erfahrungen aus der ersten Schwangerschaft wieder reaktiviert. Durch Corona allerdings war kaum Gruppensport möglich. Immerhin wurden so auch die fragende Blicke weniger… Ich habe also auf dem Außengelände unseres „L.A.B.“ (meiner Fitness Box) passende Kraftübungen gemacht und zu Hause mit der MOVE IT MAMA App trainiert. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde das Training wäre mir diesmal wieder so leicht gefallen wie noch 2018. Ich liebe Training in der Gruppe, allein fällt es mir wesentlich schwerer. Aber eine App wie Move It Mama kann einem helfen auch zu Hause regelmäßig etwas für Kreislauf und Muskeln zu machen. Gerade für Bereiche wie Bauch und Beckenboden habe ich hier zusätzliche, sinnvolle Übungen gefunden um sie in dieser Zeit zu trainieren. Mir hat das sehr geholfen.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt, an dem ich auch in dieser Schwangerschaft nicht mehr wirklich viel trainieren kann und will. Und das ist okay. Mein Körper wird’s am besten wissen, da bin ich mir ziemlich sicher. Der Bauch ist schon stark gesunken, ich habe regelmäßige leichte Wehen – insbesondere Senkwehen. Meine Tochter war um diese Zeit auch schon auf dem Weg auf die Welt, daher bin ich nun etwas vorsichtiger.

Die „Relax and Roll It“ Einheiten aus der App mache ich jetzt aber immer noch. Diese sind für mich nicht anstrengend, sondern sind eher eine Phase der Entspannung. Das finde ich sehr schön, gerade vormittags, wenn unser Mausebär in der KiTa ist und ich in den Tag starte. Auch den Beckenboden und die Körpermitte stärke ich weiterhin. Dafür gibt es in der App auch spezielle Einheiten, wie „Mamas Little Middle“ und „Mama Works the Floor“.

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Fit in die Geburt

Mittlerweile werde ich, auch aufgrund meines Blogs und meines eBooks, häufiger nach Tipps zu Sport und Bewegung während der Schwangerschaft gefragt. Auch gern von Athletinnen, mit denen ich selbst trainiere und deren Ehrgeiz ich kenne. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich Sport während dieser spannenden Zeit nur empfehlen. Sicherlich ist eine Schwangerschaft nicht der richtige Moment, um neue Höchstleistungen zu erreichen, aber es kann Dir den Alltag mit Babybauch und auch die Geburt erleichtern wenn Du fit bist.

Garantien für eine schnelle und problemlose Geburt und ein schönes Wochenbett gibt es natürlich nie… Aber die weitaus erhöhte Chance auf eine reibungslose Geburt und schnellere Regeneration danach war und ist für mich Grund genug auch in der Schwangerschaft fit zu bleiben. Ich vermute, dass ist sie für die meisten Mamas. Und ihr wisst ja: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel… Ich freue mich jetzt schon drauf nach der Geburt langsam wieder einzusteigen, natürlich erstmal mit Rückbildung und Stärkung für den belasteten Bauch und Beckenboden. Da dies nichts ist, was ich im Fitnessstudio mit Langhanteln angehen kann und werde, freue ich mich, dass die MOVE IT MAMA App auch noch über das 3. Trimester hinaus geht und mir mit den Videos viel Input zu Regeneration und Wiederaufbau geben wird . Das wird mich gerade im gesamten ersten Jahr nach der Geburt begleiten und so auch für mich als Sportlerin nicht langweilig.

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Über die Autorin:

Katharina Püschel, geboren 1984 in Berlin, ist neben ihrem eigentlichen Beruf auch Bloggerin, Autorin, lizensierte Fitnesstrainerin und Athletin.
Auf ihrem Blog „
Windeln & Workouts“ schreibt sie für erfolgreiche Mamas über ein breites Themenfeld hinweg: Von Finanzen für Frauen oder Rezepten bis hin zum ursprünglichen Grund für die Entstehung des Blogs: Sicheren Sport in der Schwangerschaft. Im Frühsommer 2021 hat sie ihr „Windeln & Workouts“ eBook und Trainingsplaner veröffentlicht, in dem schematisch durch alle wichtigen und klassischen Übungen aus HIIT, Crossfit und Zirkeltraining gegangen wird um ihre Tauglichkeit für die Schwangerschaft zu prüfen und Skalierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Katharina hat mittlerweile in 5 Ländern auf 3 Kontinenten gelebt, studiert und gearbeitet – aber es zieht sie immer wieder zurück ins Rheinland. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln und ist zurzeit in Elternzeit.

Instagram: @windelnundworkouts

Ich hoffe, der Beitrag von Katharina hat dir gefallen und konntest einge inspirierende Einblicke in den Trainingsalltag einer andereren sportlichen Mama bekommen. Ich freue mich immer wieder zu hören, dass mein Program andere Mamas(-To-Be) auf ihrem Weg begleitet und motiviert! Schau gerne auch in Katharinas aktuellen Blogeintrag rein in dem sie ihre Erfahrungen die sie mit MOVE IT MAMA gesammelt hat genauer beschreibt.

Wenn du mehr Gastbeiträge lesen willst, schreib uns gerne eine Email an media@moveitmama.de !

Und nicht vergessen, zu deinem persönlichen Schwangerschafts-, Rückbildungs- und Mama-Fitnessplan geht es in der MOVE IT MAMA App.

 

Keep it Moving,

Deine Birte.

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